Organisation des Unterrichts
Kurse „Übergang Schule-Beruf“ (ÜSB)
Bereits seit 2009 bieten wir Schülern an, außerhalb der WfbM Praktika durchzuführen. Wir haben auf kommunaler Ebene gute verlässliche Partner gefunden. Seit 2011 arbeiten wir auf diesem Gebiet mit dem Integrationsfachdienst zusammen. So wird einigen Schülern, die eine hohe Selbständigkeit erlangt haben und über gute soziale Kompetenzen verfügen, der Weg in eine Beschäftigungsaufnahme außerhalb der Werkstätten für behinderte Menschen nach der Schulzeit eröffnet.
Wir als Schule unterstützen diesen Weg nicht nur durch die berufsvorbereitenden Maßnahmen in unseren Werkbereichen und in Praktika sondern auch mit dem zusätzlichen Angebot zur Förderung von Kulturtechniken, zur Klärung von Rechtsfragen (Grundsicherung, Mietrecht, Wahlrecht …) und zur Erlangung von Sicherheit im Internet.
Das Kurssystem beginnt in der Oberstufe, differenziert nach der Leseleistung (Text/Bild-Leser, Text-Leser). In enger Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst üben die Schüler einfache Bewerbungen für ein Praktikum zu schreiben, ein Vorstellungsgespräch zu absolvieren, den Praktikumshefter anzulegen und zu führen. Nach dem Praktikum wird die Präsentation der Praktikumsergebnisse vor Eltern, Praktikumsanleitern, Rehaberatern der Bundesagentur für Arbeit und Lehrern erarbeitet und geübt.
Spezielle Förderangebote
Kurse zur Förderung der Schüler mit schwersten Mehrfachbehinderungen in den basalen Bereichen
Offene Unterrichtsstunden
In Gruppenarbeit werden Erfahrungen z. B. zum Thema Rhythmus, Körperschema oder auf Freiarbeitsplätzen angeboten. Ziel ist die Verbesserung der Wahrnehmung, der Raumorientierung, der basalen Kommunikation, der Steigerung der Konzentration und der Bereitschaft, zur Umwelt Kontakt aufzunehmen. Berührung lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler, die Vokalreihe unterstützt das Erkennen der Bedeutung stimmlicher Laute. Überkreuzbewegungen unterstützen das Zusammenspiel von rechter und linker Gehirnhälfte. Gezielt wird die Aufmerksamkeit auf die Funktion und Bedeutung der Hände gelenkt, um die Möglichkeiten der Schüler zu erhöhen, ihre Welt zu „begreifen“. Klangschalen helfen, den Körper zu harmonisieren.
Sehen
In Gruppenarbeit und Einzelförderung werden verschiedene Übungen zum Sehtraining angeboten. Je nach individueller Möglichkeit wird mit schwarz/weiß Kontrasten, mit Farben oder mit Schwarzlichteffekten gearbeitet.
Sport
Für Schüler mit erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen bedeutet Sportunterricht vor allem, Bewegung zu erleben. Auf der Rutsche, der Drehscheibe, auf Schaukeln verschiedenster Art erleben sie die Wirkung von Gravitations- und Fliehkräften. Sie erleben hautnah Bewegung im Raum und lernen im Laufe der Jahre, sich immer stärker in die unzählig wiederholten Übungen aktiv einzubringen. Eine besondere Stellung im Sportunterricht nimmt der Rollstuhltanz ein. Hier erleben sich die Schüler als Teil der großen Schüler-/Lehrergruppe in wechselnden Geschwindigkeiten und Partnerkombinationen. Je nach individuellen Fähigkeiten erlernen einzelne Schüler auch, einfache Tanzfiguren selbstständig zu fahren.
Einzelförderung
In den Stunden der Einzelförderung wird gezielt auf die behinderungsspezifische Bedürfnislage der Schülerin oder des Schülers eingegangen. Schwerpunkte können Sehtraining, Hörtraining, Körperschema, motorische Übungen oder die Harmonisierung emotionaler Störungen sein. In diesen Stunden erhalten die Schüler die Möglichkeit, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten auf den eingeübten Freiarbeitsstationen zu arbeiten. Durch die Integration einfacher großer Taster (Unterstützte Kommunikation) in die Arbeitsstationen werden die Möglichkeiten, selbstbestimmt zu arbeiten, stark erhöht.
Förderung von Schülern mit Autismus Spektrum Störung (ASS)
Das Ziel der Förderung ist die größtmögliche Selbstständigkeit und Maximierung der Lebensqualität für Schüler mit Autismus Spektrum Störung . Dabei wenden wir vordergründig das TEACCH-Konzept an. Wichtig sind klare und verständliche Strukturen und Aufforderungen, die helfen, sich in Raum und Zeit zu orientieren und Aufgabenstellungen zu verstehen. Dabei nutzen wir viele Formen der Visualisierung (Bilder und Markierungen, Farbkonzepte). Wir suchen individuell auf den Schüler abgestimmte Wege, um Kommunikation zu ermöglichen.
Im Unterricht und in der Freizeit werden einige dieser Schüler durch Schulassistenten (Einzelfallhelfer) unterstützt. So gelingt es, sie in den Unterricht einzubinden und die pädagogischen Konzepte umzusetzen. Eine genaue Verhaltensbeobachtung durch die Lehrkräfte ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Entwicklungen.
Durch das Lehrerteam werden z.B. speziell auf den Schüler abgestimmter Shoe-Box-Aufgaben entwickelt, die auch diese Schüler zu kurzfristiger selbstständiger Tätigkeit motivieren.
Förderung von Schülern mit ADS oder ADHS
Eine geringe Klassenstärke und eine Lehrerdoppelbesetzung im Vormittagsbereich lassen Möglichkeiten der differenzierten Arbeit mit den Schülern mit intensivem Förderbedarf zu. Wir variieren die Unterrichtsmethoden und Schüleraktivitäten. Stilles Arbeiten wird von Bewegung abgelöst. Auszeiten vom Unterricht sind möglich.
Einfache, für alle Schüler geltende Schulregeln, geben Orientierung für ein normgerechtes Verhalten.